U23 der HSG Konstanz trainiert weiter
Stopp für die 3. Liga und A-Jugend-Bundesliga: Der DHB hat nach einer Videokonferenz der Vereine entschieden, dass der Spielbetrieb bis Ende des Jahres ausgesetzt wird. Die Einordnung als Profisport der beiden Ligen durch den Deutschen olympischen Sportbund DOSB und die Landesregierung Baden-Württembergs wäre eine Fortführung möglich gewesen. In anderen Bundesländern hingegen wird die 3. Liga nicht dem Profisport zugerechnet und darf daher weder trainieren noch spielen.
Für die U23 der HSG Konstanz und die A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft der HSG heißt dies, dass man zumindest trainieren darf. Allerdings wird die A-Jugend im November freiwillig darauf verzichten. Für den Dezember soll bald neu entschieden werden. Die Zweitliga-Reserve hingegen hält sich in reduzierter Form weiter fit. „Ich habe damit gerechnet“, ordnet Jessica Bregazzi die Entscheidung ein. „Das ist auch völlig in Ordnung, da nicht überall trainiert werden darf. Wir empfinden es daher als Privileg, diese Struktur im Alltag haben zu dürfen und sind dankbar dafür.“ Gleichzeitig geht die Trainerin verantwortungsvoll mit dem Privileg um, denn: Es wird vorläufig mit Abstand trainiert. Wie schon im Sommer wird nun eine Art „Return to play-Programm“ aufgesetzt, in dem vor allem Athletik- und Individualtraining sowie selbstständiges Lauftraining durchgeführt wird. Bregazzi: „Wir können dadurch Kraft und Ausdauer weiter aufbauen und Blessuren auskurieren. Ziel bei uns als U23 ist es ohnehin, die Jungs im individuellen Bereich so weit wie möglich zu bekommen.“
In dieser Hinsicht ist die Trainings- und Spielpause für die Entwicklung der A-Jugendspieler zwar besonders schwierig, doch Trainer Matthias Stocker möchte bei einem Team, das nicht aus Studenten sondern Schülern besteht, kein Risiko eingehen und zunächst die weiteren Entscheidungen der Politik abwarten. „Es ist die richtige Entscheidung“, so der B-Lizenzinhaber, „nun erst einmal zu pausieren. Es macht aktuell keinen Sinn, auch wenn die Entwicklung der Jungs dadurch erst einmal stagniert und sie Lust auf Training haben. Wir müssen das Beste daraus machen.“ Zwar gibt es Pläne für das individuelle Training daheim, den Wettkampf kann dies dennoch nicht ersetzen.
Nach dem guten Saisonstart und sehr ansprechenden Leistungen vor dem Lockdown befand sich die junge U23-Mannschaft zwar im Flow, findet die 25-jährige Bregazzi. Diesen Schwung wollte man in die wichtigen Partien gegen Blaustein und Bayreuth mitnehmen, „doch aktuell gibt es Wichtigeres“, betont sie. „Wir hatten uns als Team gut in der 3. Liga eingefunden. Jetzt haben wir die Möglichkeit, an anderen Dingen zu arbeiten und die Zeit positiv zu nutzen.“ Die Aussetzung bis 9. Januar sieht sie als am sinnvollsten an. Junge Spieler können sich nun empfehlen und in Ruhe weiter entwickeln. Die Hoffnung auf eine Rückkehr in den Spielbetrieb im neuen Jahr ist dennoch da bei den beiden Trainern und den Spielern.