Klaus Bergmann und die Aktiv Reha.
Die Young Sparrows sind die Nachwuchsabteilung der Red Sparrows und ein Grundpfeiler der starken Leistungen in den letzten Jahren. Mit Luciana Villavicencio und Salomé Kuß schafften dieses Jahr zwei der Young Sparrows den Sprung in den Kader der 2. Handball Bundesliga. Diese erfolgreiche Jugendarbeit wäre nicht möglich ohne das Engagement von zahlreichen Partnern – In der Reihe: „Die Sparrows und ihre Partner“ möchten wir diese Partner vorstellen und euch einen Blick hinter die Kulissen einer Zweitliga-Mannschaft und ihrer Jugendarbeit ermöglichen!
Klaus Bergmann, Leitender Physiotherapeut der Aktiv Reha Freiburg (https://www.aktivreha.de), Physiotherapeut und Kooperationspartner der Red Sparrows, ist seit sechs Jahren bei den Freiburgerinnen dabei und, laut Jugendkoordinator Markus Lais, ein wichtiger Bestandteil der leistungssportgerechten Entwicklung unserer jungen Talente: „Die Young Sparrows sind froh, mit Klaus Bergmann und der Aktiv Reha einen verlässlichen Partner im Bereich der physiotherapeutischen Betreuung zu haben.“
Wir haben uns mit Klaus Bergmann telefonisch zum Interview getroffen und mit ihm über Handball, seine Motivation und seine Arbeit bei den Red Sparrows, sowie den Young Sparrrows gesprochen:
Red Sparrows (RS): Servus Klaus. Du bist seit vielen Jahren bei den Red Sparrows dabei. Wie kam es dazu?
Klaus Bergmann (KB): Fast genau vor 6 Jahren hat alles angefangen, als Jessica Peter mit einem Kreuzbandriss bei mir in der Aktiv Reha behandelt wurde. Ich habe damals bemerkt, dass für eine Drittliga-Mannschaft die physiotherapeutische Betreuung nicht optimal war und professioneller werden musste. Dass wir sechs Jahre später in der 2. Handball Bundesliga spielen, ist natürlich großartig!
RS: Was sind heute deine Funktionen bei der HSG Freiburg?
KB: Ich betreue vor alle die Damenmannschaften und insbesondere die Damen1, die Red Sparrows. Die Physiotherapie v.a. nach Verletzungen und danach übergehend in die medizinsiche Trainingstherapie ist ein Hauptteil meiner Aufgabe. Zusätzlich bin ich vor, während und nach den Heimspielen als Betreuer auf der Bank.
RS: Wenn eine Spielerin eine Verletzung hat, wie läuft das genau ab?
KB: Die Spielerinnen melden sich bei mir in der Regel persönlich und ich vereinbare dann einen Termin beim ihrem Arzt. Wenn der Arzt seine Untersuchung abgeschlossen hat, melden sich die Mädels dann bei mir in der Aktiv Reha Pro mit einer Verordnung vom Arzt. In diesem Bereich werden sie dann von dem Aktiv Reha Pro Team und mir behandelt und wieder aufgebaut. In der Aktiv Reha Pro wird der Schwerpunkt auf eine professionelle manuelle Therapie und ein funktionelles Training gelegt, dadurch soll die Sportlerin schneller wieder zu ihrer Leistung zurückfinden.
RS: Das gilt dann sowohl für die Red Sparrows als auch für die Young Sparrows?
KB: Genau. Für die Young Sparrows dienen wir nun auch als eine Anlaufstation und Ansprechpartner bei kleineren und großen Verletzungen. Aktuell sind bei uns unter anderem sechs Spielerinnen aus der Jugend in Behandlung.
RS: Hättest du früher einmal gedacht, dass du deine Samstagabende so verbringst?
KB: Oh nein. Ich komme eigentlich vom Fußball und bin erst hierdurch zum Handball gekommen. Natürlich ist es auch ein Traum vieler Physiotherapeuten eine professionelle Mannschaft zu betreuen. Schließlich war meine erste Fortbildung die des Sportphysiotherapeuten. Eigentlich hatte ich nicht mehr in meinem Physioleben damit gerechnet, in der 2.Bundesliga tätig zu sein und irgendwie haben mich diese motivierten Mädels und der gesamte Stab dazu gebracht, meinen Samstagabend auch mal in der Halle zu verbringen. Ich habe es bis dato noch nicht bereut, es macht mich stolz ein Teil dieser Mannschaft zu sein.
RS: Wie kommt es, dass du mit so viel Herzblut dabei bist? Was motiviert dich?
KB: Die Mädels!!! Wenn ich sehe, mit wieviel Herzblut sie jede Trainingseinheit und jeden Spieltag 100% bringen, was sie zudem für jede Auswärtsfahrt auf sich nehmen. Viele sind Vollzeit berufstätig, haben wenig Freizeit und trotzdem stehen sie mit einem Lächeln am Samstagabend in der Halle. Hier ziehe ich meinen Hut und so etwas muss man einfach unterstützen.
RS: Was macht es mit dir, wenn du eine Spielerin, welche du lange behandelt hast, nach einer langen Verletzungspause wieder auf dem Platz siehst?
KB: Egal, ob es eine Sportlerin mit einem monatelangen Ausfall durch einen Kreuzbandriss war oder nur eine kleine Einschränkung. Es macht dann immer Spaß, wenn die Arbeit funktioniert hat und die Athletin wieder fit ist und im Kader steht. Natürlich ist es sehr emotional, wenn Du eine Sportlerin sehr lange über Monate betreut hast und sie steht dann wieder im Kader und macht ein super Spiel. Das ist die Krönung meiner Arbeit. Als Physio weiß man genau, was das für die Spielerin bedeutet und was für ein großer Moment das ist!
RS: Da ist man sicher aufgeregt?
KB: Oh ja! Ich bin da meistens aufgeregter als die Spielerinnen. Allgemein bin ich wahrscheinlich aufgeregter als alle anderen auf der Bank. Unser Trainer Ralf lacht sich immer tot, wenn er mich auf der Bank sieht. (lacht)
RS: Lieber Klaus, Vielen Dank für deine Zeit und deine tolle Arbeit!