Schlag auf Schlag für HSG Konstanz, Bayer Dormagen – HSG Konstanz, Mittwoch, 19.30 Uhr, Sportcenter
Nun geht es Schlag auf Schlag für die HSG Konstanz. Nach der Niederlage gegen Lübbecke am Freitag steht ein Tagestrip am Mittwoch nach Dormagen bevor, ehe der TuS Ferndorf am Sonntag zum zweiten Geisterheimspiel am Schänzle gastiert. Alle Partien sind unter www.hsgkonstanz.de/livestream im kostenlosen Livestream zu sehen.
Also nicht viel Zeit, sich mit Vergangenem und der 24:33-Niederlage gegen den dreimaligen Europapokalsieger aus Lübbecke aufzuhalten. „Natürlich haben wir noch ein paar Dinge besprochen“, sieht Trainer Daniel Eblen die Partie damit abgehakt und sagt: „Für viele war es nicht das beste Spiel.“ Nach der Premiere und ersten Erfahrung mit einem Geisterspiel in eigener Halle wird seine Mannschaft am Mittwoch in Dormagen das erste Mal in fremden Gefilden unter diesen besonderen Rahmenbedingungen auflaufen. „Vielleicht wird das nochmal anders und man bekommt es nicht so stark mit wie daheim“, hofft er. Denn gegen Lübbecke war das Fehlen der sonst brodelnden Schänzle-Hölle offensichtlich ein großer Nachteil. In dieser Hinsicht stellt sich nun jedoch die rund 550 Kilometer weite Anreise am Mittwochmorgen zum Spiel dar. Direkt nach dem Spiel geht es zurück nach Konstanz. Neben der kurzen Vorbereitungszeit ist der fehlende Rhythmus ein Thema für alle Clubs. Dreieinhalb Wochen mussten etwa die Konstanzer nach der Partie in Eisenach auf das Duell mit Lübbecke warten, konnten sich aber nicht wirklich auf die eigene Weiterentwicklung konzentrieren, sondern mussten sich auf schließlich doch nicht stattgefundene Spiele vorbereiten. Nun folgen drei Spiele in acht Tagen und bis Ende des Jahres oft ein ähnlicher Rhythmus. Für den HSG-Coach „nicht einfach und schon speziell, nicht optimal. Aber das geht allen so.“ Die weiten Fahrten in der kurzen Zeit allerdings treffen seine Mannschaft besonders.
Doch die brennt nach dem Negativerlebnis von Freitag darauf, wieder ihr wahres Gesicht zu zeigen. „Die Situation ist besonders“, beschreibt Eblen die Ausgangslage vor der Fahrt nach Dormagen und fügt mit einem Lächeln an: „Daraus kann man manchmal auch besonders Gutes machen.“ Balsam für die geschundene Seele in der Corona-Krise mit ihren vielen schlechten Nachrichten wäre das ersehnte Erfolgserlebnis. Denn bis Saisonende rechnet der 46-Jährige noch mit vielen Überraschungen, die auf die noch nie dagewesene Sondersituation zurückzuführen sind.
Ein Sieg seines Teams beim mit 5:3 Punkten gut gestarteten TSV Bayer Dormagen wäre wahrscheinlich als Überraschung einzustufen. Dormagen hat wieder ein starkes Team aus hochtalentierten, hungrigen Spielern und einigen sehr erfahrenen Recken formiert. Gerade im spielerischen Bereich sieht der Konstanzer Übungsleiter den kommenden Kontrahenten als sehr stark an, dazu mit guter Abwehr und Torhütern sowie extrem gefährlichem Umschaltspiel auf schnelle Außen ausgestattet. Bei einer derart hohen Fehlpassquote wie gegen Lübbecke dürfte für Konstanz erneut eine richtig kalte Dusche folgen. So erhofft man sich bei den Gelb-Blauen mehr Druck aus dem Rückraum, mehr Selbstvertrauen und Zug zum Tor von allen Positionen. „Wir wollen hartnäckig dranbleiben“, gibt der gebürtige Konstanzer die Marschroute vor. Für Dormagen und für die nächsten schweren Wochen. Sein Vater, Präsident Otto Eblen, brachte es auf den Punkt: „Aufgeben ist keine Option.“ Mit einem positiven Erlebnis unter der Woche wäre zumindest kurzzeitig das Lachen zurück. Und ein gutes Gefühl für das Heimspiel am Sonntag in eigener Halle gegen Ferndorf.
Die Begegnungen sind alle unter www.hsgkonstanz.de/livestream im kostenlosen Livestream zu sehen.